Donnerstag, 29. September 2011

....Feuerzeug, Nörgelbayer und viel zu viele schöne Eindrücke

Endlich hatte heute unsere über siebzehnstündige Reise ein Ende. Der Flug von Frankfurt nach Nagoya verlief reibungslos und verging, ach nein wirklich, wie im Flug. Uns hat sogar morgens, nach einem unglaublichen Sonnenaufgang, Mister Mount Fuji persönlich begrüßt.
In Nagoya wurde es dann allerdings spannend. Wie wir schon in München erfahren haben, wird das Gepäck in Japan bei weiteren Inlandsflügen nicht direkt zum endgültigen Zielflughafen geschickt, sondern muss zuerst vom glücklichen Besitzer beim Gepäckband abgeholt, durch den Zoll geschleust und wieder zum nächsten Check-In gebracht werden. Wie gut, dass in Nagoya nichts einen Flughafenangestellten aus der Ruhe bringen kann, wirklich rein gar nichts! (selbst 10min vor dem Schließen des Gates, ließen sich zwei Flughafenmenschen nicht davon abhalten, mich auf die Suche nach einem verborgenen Feuerzeug in den Tiefen meines Koffers zu schicken!) Somit half uns eine adrett angezogene, hübsche Flughafenjapanerin zu unserem richtigen Gate zu gelangen. Vorweg muss ich noch erwähnen, dass wir alle vier, sobald wir aus dem Flugzeug ausgestiegen sind, genau gleich reagiert haben. Selbige Flughafendame stand nämlich direkt am Flugzeugausgang mit drei riesigen Postern, auf welchen unsere Namen geschrieben waren. Da wir alle wegen der folgenreichen Verspätung aus Frankfurt ziemlich nervös waren, haben wir glatt vergessen, dass man trotz weniger Japanischkenntnisse, immernoch Englisch anwenden kann....stattdessen deuteten wir alle freudestrahlend und aufgeregt mit den Fingern auf unsere Namen und gaben nur komische Laute von uns.
Sie führte uns zum Zoll, ließ uns vorerst dort stehen, wackelte selbst zwischen den anderen Leuten durch und rief irgendwas auf Japanisch, während sie abwechselnd die Poster hochhielt. Immer wenn sie an uns vorbeikam, nickte sie nur lächelnd, als würde sie uns freundlich deutlich machen wollen, dass sie schon wisse, wie wenig wir wüssten und wie wenig Zeit uns noch für unseren Anschlussflug blieb.
Den Flug nach Fukuoka haben wir dann wirklich beinahe verpasst, wir waren die allerletzten die einstiegen (zum Glück konnten wir die mehrfachen Passagieraufrufe nicht verstehen, wir sind ohnehin schon gerannt wie verrückt) und wie schön ist es doch, wenn man von allen Seiten böse angesehen wird und obendrein ein dicklicher, älterer Münchner meint:"So, wegs euch ham wir jetzt Verspätung! Seids ihr nicht auch mit dem Flug aus Frankfurt geflogen? Also i war schon fui früher do."

Wie dem auch sei, letztendlich wurden wir von unserem Studienkoordinator und zwei japanischen Studentinnen herzlich am Flughafen in Fukuoka begrüßt. Wir konnten uns gerade einmal eine Stunde ausruhen und duschen, um dann gleich wieder mit unseren Partnerinnen zum Einwohnermeldeamt (oder so etwas in der Art) loszuziehen. Dort durften wir allerhand Unterlagen ausfüllen und unterschreiben und ich glaube, ich hätte vor Müdigkeit einfach alles unterzeichnet. Abends gabs dann meine erste, warme japanische Mahlzeit des Tages:
Udon (japanische Nudelsuppe)

(ja, was ist hier so typisch und vorhersehbar auf dem Bild?)
Die Mädels und die Mitarbeiter der Uni sind alle sehr nett und hilfsbereit. Wir hatten alle schon einen ersten, lustigen Abend und die Studentinnen sind anders als erwartet, nicht sonderlich schüchtern (bis auf ein, zwei aus meiner WG) Morgen haben wir schon wieder ein volles Programm, so dass ich gar nicht Zeit für mich und selten  Gedanken an daheim finden kann. Alles ist neu, aufregend aber auch unglaublich anstrengend. Jetzt geh ich endlich schlafen! Oyasumi nasai!

3 Kommentare:

  1. Ja, was ist denn da so typisch, vielleicht die
    Stäbchenhaltung von Sarah? Oder meinst du etwa die Fingerhaltung deiner Kommolitoninnen?

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  2. Ach das klingt ja schon super - am Flughafen gibts doch immer tolle Überraschungen (Feuerzeug - wie konntest du nur etwas so gefährliches einpacken!!??) xD
    Freut mich, dass ihr gut angekommen seid und so freundlich empfangen wurdet! Dann kanns ja losgehen, das Abenteuer ;)

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  3. Schön, so von dir zu lesen und deine Eindrücke und Erlebnisse mitzubekommen.

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