Dienstag, 25. Oktober 2011

Okutobafesuto??!!

Da dacht ich mir doch tatsächlich, ich könnte rechtzeitig dem bayrischen Bierwahnsinn Ende September entwischen und mir ein Jahr Pause vom größten Volksfest der Welt gönnen. Falsch gedacht! Nicht mal einen Monat in Fukuoka und die Heimat holt einen ein, - naja, in abgewandelter Form versteht sich.
"O - ku - to - ba - fe - su - to", welch schwieriges Wort für die japanische Zunge, da wär "Wiesn" doch viel einfacher auszusprechen, aber mit diesem Begriff kann man hier wohl weniger anfangen. Aber gut, nun fragt sich vielleicht so manch einer "Wiesn das mit dem Oktoberfest in Japan?" und eventuell hab ich eine Antwort auf diese Frage, denn zum Glück brauchte ich für diesen Ausflug keinen Ortskundigen.


Meine ethnologische Feldforschung des entfremdeten eigenen Bekanntem in fremder Umgebung beginnt mit der Erkundung des unbekannten Gebietes. Ich schätze, dass das Wiesngelände in etwa die Größe eines Fußballfeldes hat, wenn nicht die eines Bolzplatzes. In der Mitte dieser Fläche stand ein Bierzelt und außenherum waren im Rechteck Stände und ein Karussell  aufgebaut.
Begann man die Umrundung des Zeltes, so war einer der ersten Stände nicht mit, wie man erwarten würde, Brezn, Steckerlfisch und Zuckerwatte ausgestattet. Nee nee, als erstes konnte man sich Mochi kaufen, wahrscheinlich um die Einheimischen behutsam auf die deutsche Küche vorzubereiten.
Erst der dritte oder vierte Stand erinnerte mich an München, doch etwas ließ mich für einen Moment stutzen, denn was für eine Kombination ist denn das?


Gleich neben diesem äußerst fragwürdigen Stand befand sich das Karussell, welches ein paar betrunkene Japanerle freudig ausprobierten. Die ältere Generation betrachtete lieber aus sicherer Entfernung die bunt bemalten Pferdchen, sowie die Märchenfiguren wie "Sunowaito" oder "Suripingu Biyuchi"


S'kenn ma ja aber scho alles, also weitergehts! Gleich neben dem Karussell verkaufte ein junger Deutscher mit typischem grauen Filzhut und blauweißer Kordel drumherum, Popcorn. Irgendwie erkennt man Gleichgesinnte schon bevor man mit ihnen ein Wort wechselt (auch wenn er keine Sandalen mit Socken an hatte, dazu ist es halt doch schon zu kalt). Immer diese Klischees, und das als Ethnologiestudentin! Und ich finde es unangenehm, ständig aufzufallen. Zwar hab ich zur Hälfte japanisches Blut in mir, aber rein äußerlich fall ich aus der Reihe und Sarah mit ihren 1,75m sowieso. Schön, dass man dann zum Objekt sämtlicher Hightechdigitalkameras wird. Ist mir nicht ganz geheuer gewesen und verständlich auch nicht.
Also lieber schauen, Land zu gewinnen und sich die kulinarischen Angebote anzusehen. Wie wärs mit importierten original bayrischen Brezn, deren langen Flug man definitiv schmeckte?


Mit einem stolzen Preis von 300 Yen (ca. 3€) war das Laugengebäck noch das billigste Essbare. Wer Hunger hatte, konnte sich Schmankerl wie Maultaschen (...die Schwaben waren auch vertreten!), Weißwürstl, Buratokarutoferun (welches leckere Pfannengericht versteckt sich hier?) oder Karee-Sooseeji (was'n das bittschön?) zu Gemüte führen:


Bei näherer Betrachtung sah das ganze aber leider nur so aus:

die gute deutsche Currywurst mit Kartoffelsalat als Begleitung 
 Zwei Paar Weißwürstl (ein blasses Duo) für 700Yen? Hmm, lieber mal einen Blick auf die Bierangebote werfen.....


Neun Euro für die Halbe und 13€ für die Maß? Schlimmere Zustände als auf dem Original! Naja, Ai-chan und Sarah haben es sich trotzdem schmecken lassen. Prost!


So, die Runde um das Bierzelt ist somit beendet, also mal einen Blick ins Bierzelt werfen! Und was haben wir denn da? "Die Alpis", - eine oberpfälzische Schunkelband! In Lederhosn! Mei, da schaugts aber aus der Wäschn!


Bevor die feschn Buan gspuit haben, war ich mir nicht sicher, ob sie wirklich in der Lage sind, Stimmung zu machen und die japanische Menge zum Toben zu bringen. Man siehe und staune! Ein bisschen "umpa, umpa" hier, eine Halbe zwischenrein (man beachte, dass die japanische Halbe was die Verträglichkeit angeht, ungefähr vier deutschen Maß entspricht) und nach "ziggezagge, ziggezagge....oioioi" folgt, wie soll es auch anders sein, das Lied, das auf keinen Fall fehlen darf:

"Ain Purosuto, ain purosuto dea gemiyutorihikaito! (2x) Ainsu, chiuai, dorai, zufua, Purosuto!"


Und damit man einen Eindruck davon kriegt, wie ausgelassen die meist sonst so ruhigen und disziplinierten Japaner feiern können, habe ich ein paar Szenen gefilmt.


So das wars, pfiati und mata ne!

Sonntag, 23. Oktober 2011

Erntedankfest nach shintoistischem Brauch...

"Kyou nani o shimashou ka?" Ja, was wollen wir an einem so trüben Tag wie diesen Samstag unternehmen? Hoffen, dass sich das nasskalte Wetter bessert und mit der Sonne die gute Laune zum Vorschein kommt? Ja! Also heißt es "ikimashou!" (= los gehts!) und das wetterfeste indonesisch-deutsche Quartett macht sich auf den Weg nach Hakata, einem Stadtteil Fukuokas, um sich das shintoistische Erntefest im Hakata Schrein anzusehen.
In diesem Schrein konnten wir Priestern dabeizusehen, wie sie nach shintoistischem Brauch Obst, Gemüse und weitere Gaben weihten und dafür dankten (ich garantiere für keine wahrheitsgetreue Berichterstattung, da wir auf unserer Entdeckungstour leider keine ortskundige Person dabei hatten.)

Ich hätte gerne gewusst, wer die verschiedenen Priester waren, welche Stellung sie untereinander haben und was die Farbe ihrer Gewänder zu bedeuten hat. Vielleicht kann ich mich noch darüber schlau machen, da ich es schade finde, sich Dinge anzusehen, fasziniert zu sein, aber leider gar kein Hintergrundwissen zu haben.
Innerhalb des Schreingeländes gab es verschiedene kleine Stände, die grünen Tee anboten, oder Gemüse, Reis und Mochi verkauften.
Wir kamen an einem Stand vorbei, an dem ein Grüppchen von älteren Damen in einem großen Topf "Amasake", eine nonalkoholische Vorversion des japanischen Reisweins Sake, erhitzten und uns zum Probieren anboten. Das warme Getränk war cremefarben und dickflüssig, mit kleinen Reisstückchen und einem sehr süßen (amai), leicht mostigen Geschmack. Sehr lecker, aber zu viel davon führt zu Übelkeit. Die Japanerinnen waren sehr freundlich und sehr neugierig. Woher wir denn kommen, - "aah doitsu desu!" und was wir hier so machen, - "eee, ryugakusei desu ka?" - ja genau, wir sind Auslandsstudenten, die sich ein Jahr lang durch Japan essen werden und sich immer freuen, wenn so freundliche Mütterchen uns ihre Gastfreundschaft beweisen möchten und es dadurch schaffen werden, dass wir bald die Form eines Onigiri, eines Reisbällchens annehmen werden. Egal, die Raupe Nimmersatt war auch dick und rund und wurde am Ende doch noch zu einem Schmetterling...

Dieses Bild rechts im Blog zeigt einen Ausschnitt eines um die 6m hohen, tragbaren Schreins, der über eine Tonne wiegt und zu bestimmten Festen von 10 bis 20 Männern durch die Straßen Fukuokas getragen wird.
Und auch hier weiß ich leider nicht, was für eine Geschichte sich hinter der Personenkonstellation verbirgt. "Zannen desu!!"

Später haben wir uns noch einen buddhistischen Tempel, ein paar Häuserreihen weiter, angesehen. Eine Japanerin, die dort zu arbeiten scheint, hat ihn uns freudig aufgesperrt, nach dem ich mit ihrem dicken Riesenkater Tora, der unheimliche Ähnlichkeit mit Garfield hatte, geredet und Neuigkeiten über die aktuellen Fischpreise in Fukuoka ausgetauscht habe.

Der Tempel, welcher äußerlich eher schlicht gehalten wurde, könnte mit seiner Innenausstattung so manch katholische Kirche übertrumpfen. Bei all dem Gold, Glitzer und der schweren Wolke von Weihrauch wären bestimmt ein paar Katholiken zum Buddhismus übergetreten. Ganz sicher!

Aber bei beiden heiligen Orten, Schrein und Tempel, sind mir einige kleine, stumme Gestalten begegnet, die man meistens nur bei genauem Hinsehen wahrnimmt.



Diese kleinen Figuren sind an vielen Orten, nicht nur in den großen Tempeln und Schreinen, sondern auch in den kleinen, die in manchen engen, dunklen Seitengassen stehen. Füchse, Hunde, Fische und einige "Monsterchen", die ihre genaue Identität zu verstecken wissen.

Im November beginnt hier eigentlich die Laubverfärbung, doch merkt man jetzt schon, dass auch hier im warmen Fukuoka der Herbst seine Farbpalette auspackt.







Sonntag, 16. Oktober 2011

Kirishima, Kagoshima, keinen Schimmer?! Doch! :)

"Kirishima aato no mori" oder war es "Kirishima mori no aato"? Auf Englisch "Kirishima Open Air Museum".
Eeeto neeee wie dem auch sei! Zumindest ging es am Samstag mit dem Bus in das 3 Stunden entfernte Kirishima im südlichen Teil Kyushus. Dieses Freilichtmuseum der (zum größten Teil asiatischen) modernen Kunst war eine einzige große Spielwiese für große Kinder wie uns. Trotz Regen ließen wir es uns nicht nehmen, die durchnässte Grünfläche mit ihren teils meterhohen Kunstobjekten zu durchstreifen und uns selbst mehr oder weniger künstlerisch zu betätigen.
                                                                         



Nachdem wir uns ausgiebig ausgetobt hatten und unsere Kindheit wieder haben aufleben lassen, fuhren wir zu unserem Hotel, in dem ich so einige weitere kulinarische Entdeckungen gemacht habe (man könnte meinen, ich würde hier nur essen).
Aber bei diesem Abendessen musste ich mich zumindest bei einem Gericht überwinden, denn selbst wenn alles immer sehr geschmackvoll und mit viel Sinn für Ästhetik serviert wird, so ist das braune Wesen rechts im Bild einfach nicht optisch zu verbessern. Letztendlich handelte es sich hierbei "nur" um eine gedünstete Muschel, aber mich hat sie äußerlich sehr an eine Nacktschnecke erinnert (meine größte Phobie).Doch ich habe meinen Ekel besiegt und meinen Geschmacksknopsen alles weitere überlassen. Oishikatta! (= lecker) und eine reine Kopfsache...
...da waren diese Dinge doch schon schöner anzusehen:
Schiewiied oder Seegras ;)



Schön fand ich außerdem den riesigen Tatami-Raum des Hotels, den die Universität für uns reserviert hatte, so dass wir alle an zwei ewiglangen Tafeln auf Kissen saßen und speisten.
An jedem Platz gab es das haargenau Gleiche zu essen und nicht nur die Sitzplätze sahen gleich aus, auch wir hatten alle das selbe an. In den meisten japanischen Hotels erhält jeder Gast einen Yukatta (ähnlich wie ein Kimono aber schlichter), so dass alle Hotelbesucher das selbe tragen. Doch nicht nur in den Hotels scheint dies beliebt zu sein. Dass man in japanischen Schulen (nicht Universitäten) Uniformen tragen muss, ist den meisten bekannt denke ich, aber ich glaube, dass viele Japaner sich allgemein gerne durch eine Gruppe identifizieren möchten. Heute sind mir zum Beispiel bei einer touristischen Attraktion die sportlichen Rentner in Adidas Jogginganzügen begegnet.



Nach dem Essen begann der Spaß, mit dem sich viele JapanerInnen in meinem Alter gerne ihre Nächte um die Ohren schlagen: KARAOKE!!
Ich muss zugeben: SingStar ist dagegen ein Witz aber nicht annähernd so lustig. Lucy und ich haben ein Medley von Michael Jackson zum Besten gegeben und zwei der Schwedinnen sangen, welch Überraschung: ABBA! Gar nicht so einfach, die richtigen Töne zu treffen, aber die Japanerinnen sind eh unschlagbar. Letztendlich geht es aber sowieso nicht darum, wer am Besten singen kann, sondern wer sich traut, sich lächerlich zu machen und über sich selbst lachen zu können. Hier wird aber niemand ausgelacht, weil es sich einfach bei jedem lustig anhört und selbst die Geübtesten mal einen Ton verhauen.

Am Sonntag verließen wir schon um 08:00h das Hotel und setzten unsere Busfahrt fort, nach Kagoshima. Diese Hafenstadt ist der Verwaltungssitz der Präfektur Kagoshima und liegt am Fuße (bzw. gegenüber) des Vulkans Sakura-jima (welcher sich auf einer Insel befindet). Welch ein Glück, dass dieser Vulkan zur Zeit aktiv ist und wir (auch wenn es nicht so spektakulär klingt) Rauchwolken aus ihm aufsteigen sehen konnten.


Das Highlight dieses Tages war allerdings die Besichtigung des Kumamoto Castle in Kumamoto. Dieses japanische Schloss wurde im 16. Jahrhundert erbaut und leider 1877 durch ein Feuer zerstört. 1960 rekonstruierte man das eindrucksvolle Gebäude, welches meiner Meinung nach gut gelungen ist.




Da es sich hierbei um ein Schloss aus der Zeit der Samurai handelt, dürfen diese natürlich nicht fehlen. Hier zwei tapfere Krieger der ganz besonders gefährlichen Sorte:


So, das war mein Wochenende...mata ne!

Mittwoch, 12. Oktober 2011

Das Häschen unter dem Schirm...

Auch wenn ich heute schon zweimal etwas in den Blog geschrieben hab, muss ich doch noch etwas hinzufügen.
Mir ist aufgefallen, dass viele Japanerinnen Sonnenschein nicht sonderlich zu genießen scheinen. Hier in Fukuoka ist es noch immer sehr warm, bestimmt immer um die 25°C, eine Schwüle, die selbst mir, einer totalen Sonnen- und Sommeranbeterin, ein wenig zu Schaffen macht, was allerdings auch an der hohen Luftfeuchtigkeit liegen mag, die in den Sommermonaten auf bis zu 80% ansteigen kann. Seltsam und bedrückend ist aber vielmehr noch der ständige graue oder milchigweiße Himmel. Selten lässt sich die Sonne richtig blicken und selten schafft es das Blau, sich größer als ein Handtuch auszubreiten. Heute aber war so ein Tag, an dem das Grau dem Blau unterlegen war. Welch Freude auf meiner Seite, welch Verdruss bei vielen Japanerinnen. Woran ich das zu erkennen vermag?
Daran:
Möglicherweise ist die vornehme Blässe in Gefahr oder es ist einfach chic mit einem "kasa" herumzuspazieren (es gibt ihn in allen Varianten, der Schirm des Herbst 2011 scheint der cremefarbene Rüschenschirm mit dezentem Punktmuster und gebogenem Griff zu sein).

Aber jetzt noch einmal zu den Hasenohren oder "piiiisu" (Peace) der Basis der japanischen Gestik. Ich glaube, dass das in den Genen der Japaner vorhanden ist, weil es einfach JEDER macht:
Sumire und Gon...
...ein kleines Mädchen auf dem Lampionfest...
...und zwei Seniorinnen auf dem Kashii Markt!
Ob jung oder alt, Hasenohren sind ein absolutes Muss...!! "Wan, tu, sri, hai...chiiiiiizu!"

Dienstag, 11. Oktober 2011

Kaiserschmarrn und kulinarisch durch den Kashii-Markt

Letztens dachten wir deutschen Mädels uns, ein paar der internationalen Studentinnen, die deutsche Küche vorzustellen. Nur was lässt sich in Japan, in dem Lebensmittel nicht sehr günstig sind, am besten kochen, um mindestens 8 hungrige Mägen zu füllen? Nach kurzem Überlegen entschieden wir uns für den guten alten Kaiserschmarrn nach altem Familienrezept. Mit Rosinen und dazu Mandarinen aus der Dose. Das Resultat kann sich sehen lassen:
Frisch vom Herd (Lucy konnte es kaum erwarten)...
...direkt auf den Tisch (natürlich wurde mit Stäbchen gegessen)...
..."ittadakimasu" oder auf Deutsch: "en guadn!"

Das war Teil 1 des kulinarischen Berichts, weiter geht es nun mit einem kleinen Spaziergang über den Kashii Markt, in Kashii, einem Stadtteil von Fukuoka (in dem sich auch unsere Uni befindet).
Cajsa und Sonia, zwei Schwedinnen begleiteten uns auf unserer kleinen Entdeckungsreise, die für das Auge und für den Magen sehr interessant war. Beginnen möchte ich bei dem Duft von frisch gebackenen Brot und süßem Buttergebäck, der uns gleich am Anfang der Kashii Straße in die Nase stieg. Ein Blick in das entsprechende Schaufenster entschied alles: Dort mussten wir rein und zwar nicht nur zum Gucken...
Mit rosanen Tütchen, die mit leckeren Dingen gefüllt waren, und einem Lächeln im Gesicht setzten wir uns alle an einen nahegelegenen, kleinen Fluss, um unsere Errungenschaften zu genießen:
...man achte darauf, wie wir stehen, eine unbewusste Anpassung an japanische Positionen?

Hefegebäck gefüllt mit einer Schokocreme (die leider schokoladiger aussah, als sie schmeckte), sowie einem Brötchen, das mit Süßkartoffeln und schwarzem Sesam gefüllt war (bis jetzt mein Favorit der kulinarischen Verkostung)
Da es uns in der Sonne am Fluss allmählich zu warm wurde, schlenderten wir weiter über den Markt. Wir kamen an verschiedenen Ständen und Läden vorbei:
Gemüsestände...



 ... die lauter schönes Gemüse haben. Allerdings gibt es in Japan Gemüse und Obst nur saisonal. Zur Zeit sind zum Beispiel Kartoffeln, verschiedene Pilze, Maroni und Kürbisse relativ günstig, wohingegen man für zwei mittelgroße Tomaten über 3€ zahlen muss, da ihre Saison eher im Sommer ist. 




 Neben verschiedenem Grünzeug gibt es auch sehr viel Obst wie Wassermelonen, Kakifrüchten, Orangen, Nashi und riiiiesigen, handgroßen und zuckersüßen Äpfeln.



 Neben all den ganzen Obst- und Gemüseläden gab es auch genügende "O-mise", die Fisch verkauften. Leider durfte ich keine Fotos machen. Ich habe zwar artig und lieb gefragt, aber vielleicht sind Fische fotoscheu. Und von mir aus hätte ich auch den Blitz weggelassen, da ich mich an eine weise Ermahnung von Erwachsenen erinnern kann, die besagt, dass man bei Blitz keine Grimassen schneiden sollte, da ansonsten das Gesicht für immer so bleiben würde. Aber im Falle der Fische wär das ja egal, weil sie eh blöd daherschauen. Schluss mit der dämlichen Gedankenakrobatik!! Ich sollte lieber etwas Gescheides zusammenschreiben, also gehts weiter...
Sarah, Ramona und die beiden Schwedinnen probierten an einem Milkshake-Stand verschiedene geschüttelte Milchgetränke aus. Auf den ersten Blick scheint daran nichts besonders zu sein, doch schaut man genauer hin, entdeckt man am Boden der Becher murmelgroße, dunkle Kugeln, die Mochi genannt werden. Auf Deutsch würde man sie wohl als Reiskuchen bezeichnen, was hier aber nicht so gut passt. Reiskugeln vielleicht eher, aber man muss sich von dem Bild, dass es sich hierbei um zusammengepresste Reiskörner handle, lösen und sich eher eine klebrige, zähe Masse vorstellen. Mochi gibt es in 100 Varianten, die sich in Konsistenz, Farbe und Geschmack ziemlich unterscheiden können.
Eine andere Variante von Mochi kann zum Beispiel so aussehen:

So, das wars vorerst von der kulinarischen Seite Japans, ich halte Augen und Mund weiter offen, um noch mehr leckere Dinge zu entdecken....
Mata ne!

Laternen, Lichter und lachende Gesichter

Letztes Wochenende hat nicht weit von unserer Universität ein Tomyo-Festival, ein Lampion-Fest stattgefunden. Jung und alt hat sich auf einer Rasenfläche an einem kleinen Fluss getroffen und zusammen gefeiert. Es gab verschiedene Essensstände, Spiele für Kinder, japanisches Bier und lauter bunte Lampions, auf denen etwas auf Japanisch geschrieben stand oder die von Kindern verziert wurden. Gegen 17:30h gingen wir, eine fröhlich schnatternde Truppe von japanischen und internationalen Studentinnen, los, um uns das traditionelle Fest anzusehen. Gegen 18:00h, als es so langsam dunkel wurde, verteilten ein paar Frauen Feuerzeuge, so dass jeder die Möglichkeit hatte, die Lampions anzuzünden.
Die Stimmung war unbeschreiblich schön. Überall lauter liebe Menschen mit einem Lächeln im Gesicht. Es ist schwer zu beschreiben, was für Eindrücke ich dort gesammelt habe, aber vielleicht reicht es ja auch, wenn ich ein paar Bilder zeige und man sich selbst ungefähr vorstellen kann, wie es war.













Also, hier ein paar Schnappschüsse: