Sonntag, 23. Oktober 2011

Erntedankfest nach shintoistischem Brauch...

"Kyou nani o shimashou ka?" Ja, was wollen wir an einem so trüben Tag wie diesen Samstag unternehmen? Hoffen, dass sich das nasskalte Wetter bessert und mit der Sonne die gute Laune zum Vorschein kommt? Ja! Also heißt es "ikimashou!" (= los gehts!) und das wetterfeste indonesisch-deutsche Quartett macht sich auf den Weg nach Hakata, einem Stadtteil Fukuokas, um sich das shintoistische Erntefest im Hakata Schrein anzusehen.
In diesem Schrein konnten wir Priestern dabeizusehen, wie sie nach shintoistischem Brauch Obst, Gemüse und weitere Gaben weihten und dafür dankten (ich garantiere für keine wahrheitsgetreue Berichterstattung, da wir auf unserer Entdeckungstour leider keine ortskundige Person dabei hatten.)

Ich hätte gerne gewusst, wer die verschiedenen Priester waren, welche Stellung sie untereinander haben und was die Farbe ihrer Gewänder zu bedeuten hat. Vielleicht kann ich mich noch darüber schlau machen, da ich es schade finde, sich Dinge anzusehen, fasziniert zu sein, aber leider gar kein Hintergrundwissen zu haben.
Innerhalb des Schreingeländes gab es verschiedene kleine Stände, die grünen Tee anboten, oder Gemüse, Reis und Mochi verkauften.
Wir kamen an einem Stand vorbei, an dem ein Grüppchen von älteren Damen in einem großen Topf "Amasake", eine nonalkoholische Vorversion des japanischen Reisweins Sake, erhitzten und uns zum Probieren anboten. Das warme Getränk war cremefarben und dickflüssig, mit kleinen Reisstückchen und einem sehr süßen (amai), leicht mostigen Geschmack. Sehr lecker, aber zu viel davon führt zu Übelkeit. Die Japanerinnen waren sehr freundlich und sehr neugierig. Woher wir denn kommen, - "aah doitsu desu!" und was wir hier so machen, - "eee, ryugakusei desu ka?" - ja genau, wir sind Auslandsstudenten, die sich ein Jahr lang durch Japan essen werden und sich immer freuen, wenn so freundliche Mütterchen uns ihre Gastfreundschaft beweisen möchten und es dadurch schaffen werden, dass wir bald die Form eines Onigiri, eines Reisbällchens annehmen werden. Egal, die Raupe Nimmersatt war auch dick und rund und wurde am Ende doch noch zu einem Schmetterling...

Dieses Bild rechts im Blog zeigt einen Ausschnitt eines um die 6m hohen, tragbaren Schreins, der über eine Tonne wiegt und zu bestimmten Festen von 10 bis 20 Männern durch die Straßen Fukuokas getragen wird.
Und auch hier weiß ich leider nicht, was für eine Geschichte sich hinter der Personenkonstellation verbirgt. "Zannen desu!!"

Später haben wir uns noch einen buddhistischen Tempel, ein paar Häuserreihen weiter, angesehen. Eine Japanerin, die dort zu arbeiten scheint, hat ihn uns freudig aufgesperrt, nach dem ich mit ihrem dicken Riesenkater Tora, der unheimliche Ähnlichkeit mit Garfield hatte, geredet und Neuigkeiten über die aktuellen Fischpreise in Fukuoka ausgetauscht habe.

Der Tempel, welcher äußerlich eher schlicht gehalten wurde, könnte mit seiner Innenausstattung so manch katholische Kirche übertrumpfen. Bei all dem Gold, Glitzer und der schweren Wolke von Weihrauch wären bestimmt ein paar Katholiken zum Buddhismus übergetreten. Ganz sicher!

Aber bei beiden heiligen Orten, Schrein und Tempel, sind mir einige kleine, stumme Gestalten begegnet, die man meistens nur bei genauem Hinsehen wahrnimmt.



Diese kleinen Figuren sind an vielen Orten, nicht nur in den großen Tempeln und Schreinen, sondern auch in den kleinen, die in manchen engen, dunklen Seitengassen stehen. Füchse, Hunde, Fische und einige "Monsterchen", die ihre genaue Identität zu verstecken wissen.

Im November beginnt hier eigentlich die Laubverfärbung, doch merkt man jetzt schon, dass auch hier im warmen Fukuoka der Herbst seine Farbpalette auspackt.







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