Sonntag, 16. Oktober 2011

Kirishima, Kagoshima, keinen Schimmer?! Doch! :)

"Kirishima aato no mori" oder war es "Kirishima mori no aato"? Auf Englisch "Kirishima Open Air Museum".
Eeeto neeee wie dem auch sei! Zumindest ging es am Samstag mit dem Bus in das 3 Stunden entfernte Kirishima im südlichen Teil Kyushus. Dieses Freilichtmuseum der (zum größten Teil asiatischen) modernen Kunst war eine einzige große Spielwiese für große Kinder wie uns. Trotz Regen ließen wir es uns nicht nehmen, die durchnässte Grünfläche mit ihren teils meterhohen Kunstobjekten zu durchstreifen und uns selbst mehr oder weniger künstlerisch zu betätigen.
                                                                         



Nachdem wir uns ausgiebig ausgetobt hatten und unsere Kindheit wieder haben aufleben lassen, fuhren wir zu unserem Hotel, in dem ich so einige weitere kulinarische Entdeckungen gemacht habe (man könnte meinen, ich würde hier nur essen).
Aber bei diesem Abendessen musste ich mich zumindest bei einem Gericht überwinden, denn selbst wenn alles immer sehr geschmackvoll und mit viel Sinn für Ästhetik serviert wird, so ist das braune Wesen rechts im Bild einfach nicht optisch zu verbessern. Letztendlich handelte es sich hierbei "nur" um eine gedünstete Muschel, aber mich hat sie äußerlich sehr an eine Nacktschnecke erinnert (meine größte Phobie).Doch ich habe meinen Ekel besiegt und meinen Geschmacksknopsen alles weitere überlassen. Oishikatta! (= lecker) und eine reine Kopfsache...
...da waren diese Dinge doch schon schöner anzusehen:
Schiewiied oder Seegras ;)



Schön fand ich außerdem den riesigen Tatami-Raum des Hotels, den die Universität für uns reserviert hatte, so dass wir alle an zwei ewiglangen Tafeln auf Kissen saßen und speisten.
An jedem Platz gab es das haargenau Gleiche zu essen und nicht nur die Sitzplätze sahen gleich aus, auch wir hatten alle das selbe an. In den meisten japanischen Hotels erhält jeder Gast einen Yukatta (ähnlich wie ein Kimono aber schlichter), so dass alle Hotelbesucher das selbe tragen. Doch nicht nur in den Hotels scheint dies beliebt zu sein. Dass man in japanischen Schulen (nicht Universitäten) Uniformen tragen muss, ist den meisten bekannt denke ich, aber ich glaube, dass viele Japaner sich allgemein gerne durch eine Gruppe identifizieren möchten. Heute sind mir zum Beispiel bei einer touristischen Attraktion die sportlichen Rentner in Adidas Jogginganzügen begegnet.



Nach dem Essen begann der Spaß, mit dem sich viele JapanerInnen in meinem Alter gerne ihre Nächte um die Ohren schlagen: KARAOKE!!
Ich muss zugeben: SingStar ist dagegen ein Witz aber nicht annähernd so lustig. Lucy und ich haben ein Medley von Michael Jackson zum Besten gegeben und zwei der Schwedinnen sangen, welch Überraschung: ABBA! Gar nicht so einfach, die richtigen Töne zu treffen, aber die Japanerinnen sind eh unschlagbar. Letztendlich geht es aber sowieso nicht darum, wer am Besten singen kann, sondern wer sich traut, sich lächerlich zu machen und über sich selbst lachen zu können. Hier wird aber niemand ausgelacht, weil es sich einfach bei jedem lustig anhört und selbst die Geübtesten mal einen Ton verhauen.

Am Sonntag verließen wir schon um 08:00h das Hotel und setzten unsere Busfahrt fort, nach Kagoshima. Diese Hafenstadt ist der Verwaltungssitz der Präfektur Kagoshima und liegt am Fuße (bzw. gegenüber) des Vulkans Sakura-jima (welcher sich auf einer Insel befindet). Welch ein Glück, dass dieser Vulkan zur Zeit aktiv ist und wir (auch wenn es nicht so spektakulär klingt) Rauchwolken aus ihm aufsteigen sehen konnten.


Das Highlight dieses Tages war allerdings die Besichtigung des Kumamoto Castle in Kumamoto. Dieses japanische Schloss wurde im 16. Jahrhundert erbaut und leider 1877 durch ein Feuer zerstört. 1960 rekonstruierte man das eindrucksvolle Gebäude, welches meiner Meinung nach gut gelungen ist.




Da es sich hierbei um ein Schloss aus der Zeit der Samurai handelt, dürfen diese natürlich nicht fehlen. Hier zwei tapfere Krieger der ganz besonders gefährlichen Sorte:


So, das war mein Wochenende...mata ne!

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